Sonntag, 27. Dezember 2015

Jakobsweg 2006/way of st. james 2006 (Leon - Santiago de Compostela) - Part I

Der Jakobsweg! 
Wie kommt man zu diesem Weg, wo doch das Buch von Hape Kerkeling noch nicht erschienen ist und sich erst durch dessen Lektüre für sehr viele Deutsche ein neues Urlaubsziel und ein neuer Urlaubssinn ergibt?

Es ist ganz einfach.

Man nehme zwei Personen, deren tägliche Arbeit nicht unterschiedlicher sein kann. Der eine sitzt am Schreibtisch und möchte seine Freizeit aktiv verbringen, und beim anderen ist genau das Gegenteil davon der Fall.
Dass diese Konstellation bei der Urlaubsplanung ein gewisses Konfliktpotential in sich birgt, ist sicher einleuchtend.

Wenn dann aber der körperlich aktiver Arbeitende sich zu der Frage 'Wollen wir vielleicht einmal in Spanien wandern?' hinreißen lässt, schlägt dem anderen gleich das Herz etwas höher und ohne Rückfrage kommt ein schnelles 'Ja!' über die Lippen. Hinterfragt wird nicht, schließlich ist für die Klärung der Details immer noch ausreichend Zeit!

Wandern bedeutet aktiv Urlaub, was anderes interessiert den Schreibtischtäter erst einmal nicht.
Dieser recht kurze Dialog fand im Jahr 2004 statt.

Nach Tagen und ein paar wenigen Klicks im Internet ist klar, dass es sich hier um einen sehr alten Pilgerweg handelt, welcher im Nordwesten Spaniens, in der Stadt Santiago de Compostela endet.

Hintergrund ist die Geschichte um den Apostel Jakobus und sein Grab in der Stadt Santiago.

Jakobus, Bruder des Evangelisten Johannes, starb im Jahre 44 n. Chr. in Jerusalem. Sein Körper aber wurde nach Galizien, am Ende der damals bekannten Welt, überführt und fand in Compostela seine letzte Ruhe. Mit der Wiederentdeckung des Jakobusgrabes im Jahre 813 und spätestens mit der Erscheinung des Heiligen in der Schlacht von Clavijo 844 setzte die Pilgerschaft nach Santiago (für San Jacobo) de Compostela ein.


Dabei etablierten sich zahlreiche Wege in ganz Europa, deren letzter spanischer Abschnitt zumeist der Camino Francés war, dessen erste Wegbeschreibung schon im Jahr 1139 unter dem Namen Codex Calistinus erschien.




Neben besagtem Camino Francés gibt es aber auch in Spanien noch weitere Wege mit dem gleichen Ziel.

So führt der ‚Camino del Norte‘ immer am Atlantik entlang, die ‚Via de Plata‘ verläuft von Sevilla nach Norden, genau wie der ‚Caminho Portugues‘, welcher in Portugal beginnt.

Als Freund der Berge ist schnell klar, dass es die Route über die Pyrenäen sein soll und wir deshalb unbedingt im Süden Frankreichs starten müssen.


Wie kommt man am besten in diese Gegend und wann ist für ein derartiges Unternehmen der wohl beste Zeitpunkt - die nächsten zu klärenden Fragen!.

Schon wegen der zu erwartenden Hitze verbietet sich der Sommer. Und so steht nach einigem Hin und Her das Frühjahr 2006 fest.

Damit kann ich mich nun auch intensiver mit der Anreise beschäftigen.

Obwohl sich die Bahn von Hause aus ausschloss, werden mögliche Verbindungen und Preise (ca. 400 € p.P.) recherchiert.
Bleibt also nur der Flug!

Damit kommen als Ausgangspunkt aber nur die Städte Pau, Toulouse oder Biarritz und als Airline auch nur RyanAir in Betracht, da diese Fluglinie die beiden Orte Pau und Biarritz als Destination im Flugplan hat.

Um diese zu erreichen, wäre allerdings der Umweg über London erforderlich.

Eigentlich kein Problem, aber wahrscheinlich haben sehr viele Engländer ihre Häuser in Südfrankreich und da sicher auch zahlreiche Pilger Lourdes besuchen wollen, stehen wohl deshalb die Preise für Flüge in diese Gegend in keinem Verhältnis zu den sonstigen Angeboten dieser Airline.


Sobald man mit dem Flugzeug jedoch das Gebirge überquert, werden die Flüge auch erheblich preiswerter!

Schnell wird bei den Recherchen auch klar, dass der komplette Weg von Saint-Jean-Pied-de-Port (Frankreich) nach Santiago (Spanien) in der verfügbaren Zeit nicht zu schaffen ist!

Da die Ankunft in Santiago de Compostela das erklärte Ziel ist, fällt die Überquerung der Pyrenäen schweren Herzens der Zeit und damit dem Rotstift zum Opfer.

RyanAir hat aber auch die Städte Santander und Santiago auf dem Streckenplan (Hin- und Rückflug für 140 Euro) und so fällt eine neue Entscheidung.

Mit dem jetzt geplanten Flug nach Santander wird der ‚Camino del Norte‘ als potentieller Weg sehr attraktiv.
Damit steht zwar das Grundgerüst, die Vorbereitungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen.

Es müssen Überlegungen zum notwendigen Equipment angestellt und entsprechendes Kartenmaterial besorgt werden.

Damit einher gehen die Überlegungen zum Gewicht des Rucksacks und ein, zwei Probewanderungen müssen auch in Betracht gezogen werden.
Besonders wichtig ist auch der Pilgerausweis, ohne welchen man keine Aufnahme in den Herbergen findet und der bei der Ankunft in Santiago als Nachweis für die gepilgerte Strecke gilt!
Das sind alles überschaubare Dinge und somit kein Problem. Nichts was wirklich dringend zu erledigen gewesen wäre und somit Zeit hat, glaubte ich zumindest.

Bei der Suche nach einem geeigneten Wanderführer für die vorgesehene Route am Atlantik, komme ich zu keinem befriedigenden Ergebnis. 
Der einzige für diese Strecke angebotene Führer kommt aus dem „OUTDOOR“ – Verlag und beinhaltet keinerlei Höhenreliefs und kein Kartenmaterial. Der Verlauf der Strecke wird lediglich beschrieben. Beim Durchblättern bekomme ich den Eindruck, dass ich den ganzen Tag mit geöffneter Lektüre in der Hand und wachen Blickes darauf unterwegs sein muss. Keine befriedigende Vorstellung!
Mein Vater, begeistert vom Vorsatz, bestimmt letztlich unbewusst unsere Urlaubsstrecke, in dem er den Führer „Wandern auf dem Spanischen Jakobsweg“ aus dem Verlag „Dumont“ schenkt.

Damit ändern sich die bisherigen Vorstellungen, denn wir entschließen uns nun doch, den ‚Camino Francés‘ zu gehen.
So wollen wir nun in Burgos beginnen und nach Leon laufen, von hier soll es mit dem Zug weiter nach Ponferrada gehen, um von dort nach Santiago zu laufen.
Parallel dazu arbeiten die grauen Zellen an der Rubrik „Reiseutensilien“. Ein heikles Thema, wie sich in den Gesprächen herausstellt.

Alle Informationen besagen, dass man unbedingt darauf achten muss, das Gewicht des Rucksackes auf maximal 11 Kilogramm zu beschränken und meine Erfahrungen aus zwei Bulgarienurlauben besagen, dass diese Unterlagen Recht haben!
Es gibt sogar Verweise darauf, dass das Gewicht auf gar keinen Fall mehr als 10 Prozent des Körpergewichts betragen soll - ein Unding!
Da muss man sich einfach mal eine zarte Maid vorstellen, die nicht mehr als 50 Kilogramm auf die Waage bringt!

Aus meiner Sicht sind noch Wanderschuhe zu erwerben, aber keines meiner Argumente fruchtet, auch nicht jene, welche auf Probewanderungen abzielen!

Von Hüttenschlafsäcken nehmen wir Abstand, greifen aber auf unsere Schlafsäcke zurück.
Es soll um diese Zeit oft noch recht kühl sein und wärmende Decken sollen nicht unbedingt bereit liegen.
Dem für Galiciens Herbergen vorhergesagten Fehlen von Besteck und Geschirr begegnen wir mit zwei Tellern aus Kunststoff und eigenem Esswerkzeug.

Wie ich das Problem mit der fotografischen Dokumentation angehen soll, ist mir auch noch nicht klar.

Schließlich ist es eine Frage der Finanzen und der verbleibenden Zeit.
Plan A sieht den Kauf einer Fototasche und den Erwerb von einem Objektivköcher vor, welche am Gürtel getragen werden können. Damit wäre gewährleistet, jederzeit die Kamera griffbereit zu haben, ohne jedes Mal den Rucksack absetzen zu müssen.
Der Plan B beinhaltet den Kauf einer digitalen Kamera, weil diese doch erheblich weniger Gewicht mit sich bringt und auch die Kosten für die Bildentwicklung sich in Grenzen halten würden. Auch würde es nicht so viel „Ausschuss“ bei den Bildern geben. Allerdings wäre dieser Kauf sehr überstürzt, was ich später womöglich bereuen könnte.
Damit hätte ich mich auf jeden Fall schon eher auseinandersetzen müssen!
Es bleibt bei Plan A!

Dann doch Probewandern! 

Unsere erste Strecke führt uns zuerst in der Sächsische Schweiz nach Sebnitz. Von da wollen wir nach Hohnstein über den Kuhstall und den Lichtenhainer Wasserfall gelangen. Eine entsprechend große Runde und ohne die Möglichkeit bei Lustlosigkeit sofort abbrechen zu können.
Ein paar Rettungsbojen sind aber eingebaut, was letztlich auch gut ist. Denn wieder im Sebnitztal angekommen, schmerzen die Füße doch ziemlich stark.
Meine Schuhe sind also nicht für diese Art ausgedehnter Wanderungen zu benutzen. Eine Stunde länger und ich hätte wieder zwei Zehennägel eingebüßt.
Das bedeutet für mich zwei Wochen vor Urlaubsbeginn neue Schuhe erwerben und diese bei einer zweiten Wanderung zu testen. Aber die Entscheidung muss ohne praktischen Test erfolgen, da der Schuhverkäufer keine Schuhe mit Gebrauchsspuren zurücknehmen möchte.
Also trage ich meinen Neuerwerb im Büro und auch zu Hause.

Der erneute Test (27 Kilometer) durch die Dresdner Heide verläuft zufriedenstellend und ich soll auch später vom Schuhwerk nicht enttäuscht werden.

Zu guter Letzt gilt es noch an den Pilgerausweis zu kommen. Kein Problem, wie ich glaubte.
Irrtum, es gibt keine Möglichkeit in Dresden an diese Legitimation zu gelangen. Sämtliche Sekretärinnen der angerufenen Pfarrämter sind mit dieser Nachfrage völlig überfordert. Letztlich lasse ich mir die Pilgerausweise von der Deutschen Jakobusgesellschaft aus Aachen schicken.
Pünktlich 3 Tage vor Abflug sind sie im Briefkasten.

Nun ist alles vollzählig, sämtliche Vorbereitungen sind getroffen – der Tag der Abreise kann kommen.

Da RyanAir Santander nur von Frankfurt/Hahn anfliegt, ist noch die Fahrt zu diesem Flughafen zu klären gewesen. Der eigene PKW scheidet der Parkgebühren wegen aus. Das für drei Wochen abgestellte Fahrzeug sprengt die Urlaubskasse.
Wir mieten ein Fahrzeug. 

Der Flughafen Frankfurt/Hahn, eine ehemalige Airbase der Engländer, ist jetzt das deutsche Drehkreuz von RyanAir und entsprechend dem Low-Cost-Gedanken spartanisch eingerichtet und sorgt so für überraschte Gesichter beimPassagier, der sonst 'Rüssel' oder Bus gewöhnt ist.
Wir werden vom Bordpersonal zu Fuß zu unserem Flugzeug geleitet. Dabei geht es an Wegweisern vorüber, welche mit auswechselbaren Pfeilen versehen sind. Darauf ist zu lesen, welches Ziel das anvisierte Flugzeug ansteuern wird.
Wir biegen also bei dem Pfeil „SANTANDER“ ein und heben auch pünktlich 14:00 Uhr ab.
2 Stunden später setzt die Boeing in Santander zur Landung an. Auch auf diesem Flughafen ist alles sehr spartanisch aufgebaut. Wie auch in Frankfurt-Hahn dürfen wir uns unter Beobachtung der RyanAir Flugbegleiter zu Fuß auf dem Flugvorfeld bewegen.

Mit dem Gepäck geht ebenfalls alles klar. Unsere Rucksäcke haben bei dem sicher rüden Umgang durch das Bodenpersonal keinerlei Schäden davongetragen und nach dem Gepäck auf dem Förderband zu urteilen, sind wir nicht die einzigen Pilger.

Mit anderen Passagieren nutzen wir den Shuttle-Bus in die Stadt. Am Busbahnhof ist Endstation für uns. Und nun stehen wir mitten im Zentrum von Santander und haben keine Ahnung, wo sich in dieser Stadt die Herberge befindet.
Das Personal im Bahnhof ist der englischen Sprache noch weniger mächtig als wir, aber wir bekommen doch heraus, wo sich die hiesige Touristeninformation befindet.
Dort bekommen wir auch die Auskunft, die wir brauchen.

Kurz danach stehen wir vor unserer ersten Pilgerherberge und ein alter, freundlicher Mann, drückt uns den ersten Stempel in unseren „Credencial del Peregrino".
  

Und dann werden wir auch schon mit dem 'echten' Pilgerleben konfrontiert. 
Die Unterkunft hat etwa 20 Doppelstock-Betten - klein, wie wir später noch erfahren werden - und wir sind nicht die ersten. Ein Franzose ist bereits beim Waschen seiner Sachen und vier weitere Betten sind auch schon mit Schlafsäcken belegt. Also richten wir uns bei „unseren“ Betten ein. 

Vornehmlich um unsere Weiterfahrt am nächsten Tag zu organisieren, treibt es uns noch einmal in die Stadt.
Wir erfahren, dass die Strecke zwischen Burgos und Leon sehr trist sein soll und dem Pilger alles abverlangt – kein Baum, kein Strauch, gerader endloser Weg. Kein berauschender Gedanke!
Darum ändern wir noch einmal unsere Pläne und beschließen von Leon nach Santiago zu laufen, was wiederum, bedeutet dass wir mit Zug oder Bus von Santander nach Leon kommen müssen.
Mit etwas Mühe erfahren wir die Abfahrtszeiten und Preise von Bus und Bahn.
So wissen wir nun, dass wir mit dem Überlandbus über Orsono nach Leon fahren werden. Dies dauert zwar etwas länger, kostet aber nur die Hälfte des Zugpreises.

Für den kommenden Tag ist jetzt alles geklärt und so nehmen wir uns die Zeit, etwas durch die Stadt zu laufen und unseren ersten 'Café con Leche' zu genießen.
Zurück erleben wir unsere erste große Überraschung – eine Familie mit 14 Monate alten Zwillingen hat die Herberge bezogen!
Sie haben vor, 10 Tage auf dem Camino del Norte zu laufen. Sie sind noch am Überlegen, ob sie vielleicht ihr Zelt hier zurücklassen sollen, womit sie Gewicht einsparen würden und dadurch wahrscheinlich ihre Tagesetappen etwas verlängern könnten.
Ihr Handeln wird von der Sorge bestimmt, dass sie eventuell ihrer Kinder wegen nicht in einer Herberge aufgenommen werden könnten. Das Zelt wäre dann die Alternative. Verrückt!
Gedanken, die wahrscheinlich nur im deutschen Hirn entstehen können, da diese Art von Überlegungen auf dem Camino sicher jeder Grundlage entbehren.
Auf der anderen Seite – wer möchte sich nach einem langen Wandertag zwei kleinen quengelnden und sich lautstark äußernden Kleinkindern aussetzen?
Auch ich sehe mit einer gewissen Skepsis der Nacht entgegen.

Der Franzose ist bereits seit Paris unterwegs und äußert die Absicht, nach seiner Ankunft in Santiago auch wieder zurück nach Paris laufen zu wollen. Doll! Oder einfach nur verrückt!?
Warum nehmen diese Leute und all die anderen, die uns noch begegnen werden, diese Strapazen auf sich?
Dank der kleinen Mädchen können wir nicht verschlafen und sind rechtzeitig munter. Wir bereiten uns Kaffee und Tee und verstauen wieder unsere Sachen im Rucksack - jene morgendliche Prozedur, die uns in den nächsten Wochen der Startschuss für unseren täglichen Weg sein wird.

Beim Bus handelt es sich um einen Überlandbus mit entsprechendem Sitzkomfort und Gepäckaufbewahrung unter der Fahrgastzelle.
Es ist aber kein Expressbus. Wir halten also in sehr vielen kleinen Orten, um weitere Passagiere aufzunehmen und bekommen so einen ersten Eindruck von der Landschaft und den kleineren spanischen Orten.
So fallen uns die zahlreichen Baustellen auf. Es entsteht ein neues Wohngebiet am anderen. Eine Beobachtung, die wir immer wieder machen. Es wird gebaut, gebaut, gebaut!

In Orsono müssen wir umsteigen.
Die Busstation liegt hinter einem Fernfahrerrestaurant. Und so erfüllt dieser Ort das Klischee aus diversen Filmen – der Himmel blau, es ist heiß und öde. Eine Schnellstraße reicht von einem Horizont zum anderen!

Es scheint sich hier um einen Platz zum Umsteigen zu handeln. Pause für Fahrer und Passagiere und als alle wieder ihre Plätze eingenommen haben, setzt sich ein Bus nach dem anderen wieder in Bewegung.
Wir bleiben zurück und stehen draußen unter der brennenden Sonne Spaniens, aus Sorge wir könnten unseren Anschlussbus verpassen. Uns bleibt nichts, als uns darauf zu verlassen, dass unser Bus diesen tristen Ort in den nächsten 20 Minuten erreichen wird.

An der Außenwand der Kneipe findet sich ein Hinweis auf den Camino und ich einen Grund ein Experiment zu starten.

Ich hatte gelesen, dass alle Kirchen und Herbergen sowie sehr viele Restaurant und auch Tankstellen einen Stempel für den Pilgerausweis haben. Der Stempel hier soll unseren Kurzaufenthalt an diesem tristen und öden Ort dokumentieren. Obwohl es bloß ein simpler Geschäftsstempel ist, erfüllt er natürlich seinen Zweck. 
Wir kommen uns etwas verlassen vor, die Zeit scheint nicht zu vergehen. 
Im Bus sind diese Eindrücke dann schon wieder Vergangenheit! 
In Leon angekommen, wiederholt sich die Prozedur vom Tage zuvor. Wir schultern unser Gepäck und begeben uns auf die Suche nach den im Führer beschriebenen Herbergen.
Unsere Bereitschaft, sich entgegen der eigentlichen Laufrichtung aus der Stadt zu bewegen, geht gegen Null.

Wir gönnen uns eine Nacht als Luxuspilger, denn wir können nur ahnen, was uns an Unterkünften in den nächsten Tagen erwartet.
Und so soll uns ein kleines Hostal inmitten der Stadt beherbergen.
Bei der Suche nach der Unterkunft queren wir das Zentrum der Stadt Leon und bekommen so schon einen Eindruck von der Schönheit dieser Stadt mit all ihren historischen Gebäuden. 

Irgendwann ist es 17 Uhr, aber eigenartigerweise öffnet nicht ein Geschäft!
Wir haben Hunger und es lechzt uns nach guter spanischer Küche - aber die Restaurants bleiben geschlossen! 
Wir sind so irritiert, dass wir sogar unsere Uhren mit jenen in den einschlägigen Läden und der Kathedrale vergleichen. Kein Irrtum! Und so müssen wir unseren Hunger in einem schnöden Fast-Food Laden stillen. 

Aber eines bringt uns die Suche nach einem Restaurant - wir entdecken die für alle Pilger notwendigen Markierungen.
Und damit man sich im Gewirr der Straßen und Gassen der Stadt nicht verlaufen kann, hat man sich im Zentrum von Leon etwas besonders Schönes einfallen lassen; im Fußweg sind bronzene Muscheln als Wegweiser eingelassen.

Und so wissen wir nun schon, welcher Weg uns gen Westen aus der Stadt führt!



 

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